SSN - Swiss Sliding Naturbahn

Jahresbericht 2022/23 Sportrodeln Naturbahn Schweiz

07-SEP-2023 - Reto Coldebella (Chef Sportrodeln national)

Das Jahr 2023 war für den Naturbahnrodel-Sport in der Schweiz eine besondere Herausforderung. Trotz der ursprünglichen Planung eines aufregenden Wettkampfjahres mit Cuprennen in Steg, Grindelwald, Anzere und Adelboden sowie der Schweizermeisterschaft in Anzere wurden alle Rennen aufgrund von Schneemangel abgesagt.

Während des gesamten Jahres 2023 herrscht in der Schweiz ein ungewöhnlicher Mangel an Schnee. Diese unvorhersehbare Herausforderung zwang die Veranstalter und Athleten dazu, alle geplanten Rennen abzusagen. Die Sicherheit der Sportler steht an erster Stelle, und es war nicht möglich, die Rennstrecken in ausreichendem Masse präpariert zu halten.

Die Absage der gesamten Rennsaison war zweifellos eine große Enttäuschung für die Naturbahnrodler in der Schweiz. Sie hatten hart trainiert und sich auf diese Wettkämpfe vorbereitet, und die Vorfreude auf die Rennen war gross. Dennoch zeigten die Athleten beeindruckendes Durchhaltevermögen und eine positive Einstellung. Sie nutzten die Zeit, um ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern, und hielten sich fit, damit sie bereit wären, wenn die Bedingungen es zuliessen.

Obwohl die Rennsaison nicht wie geplant stattfinden konnte, ließen es sich die Naturbahnrodler nicht nehmen, die Saison auf eine positive Weise abzuschließen. In Adelboden organisierten sie ein beeindruckendes Abschlusswochenende, das ohne Rennen auskam, aber dennoch den Teamgeist und die Leidenschaft für ihren Sport feierte. Das Wochenende in Adelboden war gefüllt mit Trainingseinheiten, Teamaktivitäten und der Möglichkeit, sich mit anderen Athleten auszutauschen. Es diente auch dazu, die Saison 2023 auf würdige Weise zu verabschieden und die Vorfreude auf die kommende Saison zu wecken.

Der Jahresbericht 2023 des Naturbahnrodeln Schweiz schliesst mit einem Dank an alle, die von den Athleten über die Organisatoren bis hin zu den Fans, die die Sportler in dieser herausfordernden Zeit unterstützt haben. Wir freuen uns auf eine aufregende und schneereiche Saison 2023/24.


Jahresbericht Rennrodeln

25-AUG-2022 - Jerome Almer (Chef Rennrodeln)

Wie schon im Jahr zuvor, gestaltete sich die diesjährige Rodelsaison dank COVID nur schwierig. So konnten einige Junioren des Schweizer Teams schon das zweite Jahr infolge nicht an internationalen Rennen teilnehmen. Im Junioren-Weltcup wurde die Schweiz trotz den Umständen durch Marco Almer vertreten, welcher beim Rennen in Latzfons Rang 37 erreichte. Beim Weltcuprennen in Mariazell ging Jérôme Almer an den Start. Er erreichte den 17. Platz. Auch bei der Europameisterschaft in Laas startete Jérôme für das Schweizer Team und fuhr auf den 21. Rang.

Neben den internationalen Rennen fuhren Marco und Jérôme auch an die deutsche Staatsmeisterschaft in Unterammergau, wo sie in einer Gästeklasse mitfahren durften. Zumal diesen Winter keine Weltcuprennen auf dieser Strecke stattfanden und daher einige deutsche Rodler nur selten auf dieser Bahn trainiert hatten, kamen die beiden Schweizer nahe an gefahrene Zeiten der Deutschen ran. Dies zeigt einmal mehr, dass dem Schweizer Team lediglich die Trainingsmöglichkeiten fehlen, um bessere Resultate vorweisen zu können.

Neben den Rennen hat das Schweizer Team auch neue Kontakte geknüpft. So wäre in der nächsten Saison eine Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Stefan Federer denkbar. Und auch das Team rund um die Weltcupdritte Lisa Walch steht nun in engem Kontakt mit den Schweizern. Mit der Unterstützung dieser starken Rodler und Trainer soll das Team nächste Saison neu aufgebaut werden.

Trotz einer verhaltenen Saison sind die Naturbahnrodler zuversichtlich für die Zukunft. Mit den neuen Kontakten sollten kommende Trainings effektiver gestaltet werden können. Auch die aktuelle Situation mit COVID lässt hoffen, dass Trainings wieder häufiger möglich sein werden. So sollte das Schweizer Team im kommenden Winter wieder etwas Aufwind erhalten.


Jahresbericht Sportrodeln national

25-AUG-2022 - Reto Coldebella (Chef Sportrodeln national)

Am 23.01.22 haben wir in der Sücka mit dem ersten Cuprennen gestartet. Bei guten Schneeverhältnissen konnte ein großartiges Rennen durchgeführt werden. Am 19.02. durften wir im Avers unseren 2. Wettkampftag bestreiten. Auf der anspruchsvollen Bahn konnten wir unser Kurvenkönnen voll einsetzen. Schliesslich fand am 26./27. 02. 22 das Abschlussrennen und die Schweizermeisterschaft in Grindelwald statt. Judit Kräuchi und Albert Steffen wurden als Schweizermeister/in gekürt. Albert Steffen holte sich auch den Titel als Swiss-Cupsieger.

Alle Renntage konnten mit viel Einsatz der Organisatoren und den Rennläufern erfolgreich durchgeführt werden. Vielen Dank fürs Engagement aller Beteiligten.


Jahresbericht Rollenrodeln

22-AUG-2022 - Albert Steffen (Chef Rollenrodeln)

Wie jedes Jahr, in einem heissen Juli, war Imsterberg im Tirol die erste Station des internationalen Rodel Austria Rollenrodelcups. Nach wie vor waren negative Corona-Schnelltests notwendig, um an den Rennen teilnehmen zu dürfen, aber dafür konnten die Masken abgelegt werden. Athletinnen und Athleten aus sechs Nationen waren am Start, darunter sehr viele Kinder. Albert Steffen vom SRC Grindelwald gewann zweimal die Herren Masterklasse vor dem Slowenen Bostjan Vizjak und dem Österreicher Manfred Trieb. Steffen hatte in dieser Saison keinen festen Doppelsitzerpartner; in Imsterberg war er mit Jérôme Almer unterwegs und erreichte am zweiten Renntag den 3. Platz. Silvano von Allmen gelang am Sonntag ein Exploit und er belegte mit der zweitbesten Schweizer Laufzeit den 3. Rang bei den Junioren, nachdem er bereits am Samstag auf den guten 4. Platz gefahren war. Nur der Südtiroler Fabian Brunner und der Tiroler Paul Kuen waren schneller. Ben Coldebella vom RF Geuensee fuhr in der Kategorie Jugend männlich auf den guten 4. Platz.

Das Highlight des Jahres folgte bereits Ende August an der WM in Tyrnau in der Steiermark. Diese 4. ISSU-WM durfte Athletinnen und Athleten aus zehn Nationen begrüssen, denn zum ersten Mal waren auch Tschechen, Slowaken, ein Türke und ein Japaner am Start. Im Rahmen einer Clubreise wurden die Schweizer Rennfahrerinnen und Rennfahrer von ihrem Grindelwalder Fanclub begleitet, der sie am Streckenrand anfeuerte. Die Strecke war technisch relativ anspruchsvoll und rutschig. Aufkommender Regen am Samstag brachte den Zeitplan etwas durcheinander; ein Rennlauf musste auf Sonntag verschoben werden. Aus Schweizer Sicht waren zwei wesentliche Erfolge zu vermelden. Seline Wyss, die zum ersten Mal an einem Rennen im Ausland teilnahm, belegte den 2. Rang im Allmenland-Pokal in der Jugendwertung. Beim Teamwettbewerb, der im Modus einer Zeitschrankenstafette ausgetragen wurde, fuhr das Team Schweiz 1 mit Albert Steffen, Daniel Moser und Silvano von Allem vor den Slowenen auf den 3. Platz. Die beiden österreichischen Teams haben erwartungsgemäss gewonnen. Nur zwei Schweizer, nämlich Albert Steffen und Silvano von Allmen, schafften es in den Finallauf der besten 20 Rennfahrer. Weltmeister im Einsitzer wurde Fabian Achenrainer vor dem langjährigen Dominator Michael Scheikl. Bei den Damen wurde Riccarda Ruetz knapp vor Vanessa Stadler Weltmeisterin. Den Weltmeistertitel bei den Doppelsitzern holten sich die Cousins Fabian und Simon Achenrainer. Alle vier grossen WM-Titel gingen somit an Österreich.

Mitte September feierte Bludenz in Vorarlberg Rollenrodel-Premiere. Die Zufahrtsstrasse zum kürzlich gebauten Eiskanal fungierte als Rennstrecke. Die Veranstalter bauten mit Strohsäcken diverse Schikanen, um die kurze Strecke technisch attraktiver zu gestalten. Die Tücke bestand eindeutig in der Zielkurve, die in einem 90-Grad-Winkel leicht bergauf ins Ziel führte. Der Grindelwalder Doppelsitzer mit den Brüdern Simon und Marco Almer belegte am ersten Renntag sensationell den dritten Platz, diesmal sogar vor Albert Steffen mit seinem neuen Partner Reto Coldebella vom RF Geuensee. Am Sonntag wurde der Spiess dann umgedreht und Steffen/Coldebella fuhren auf den dritten und verwiesen Almer/Almer auf den fünften Platz. Es gewannen beide Male die Cousins Achenrainer vor ihren österreichischen Landsleuten, den Sölkner-Brüdern Thomas und Lukas. Bei den Einsitzern gewann am Samstag Albert Steffen vor Reto Coldebella die Masterklasse. Marco Almer wurde guter Vierter bei den Junioren, Daniel Moser Vierter bei der allgemeinen Herrenklasse. Marco Almer rangierte am Sonntag nach dem ersten Rennlauf auf dem dritten Platz bei den Junioren und war als Zehnter über alle Klassen sogar bester Schweizer. Im zweiten Rennlauf strauchelte er jedoch in der berüchtigten Zielkurve und driftete in die weiche Kunststoffbande, sodass er seinen Vorsprung verspielte. Albert Steffen wurde an diesem Tag Dritter in der Herren-Masterklasse und belegte als bester Schweizer den 11. Gesamtrang bei den Herren.

Abgeschlossen wurde die Rollenrodel-Saison an einem kühlen Oktober-Wochenende im oberösterreichischen Rosenau. Diese Strecke bietet einen Mix aus technischen und Speedpassagen. Albert Steffen konnte sich wie zuvor in Imsterberg auf Jérôme Almer als Doppelsitzerpartner verlassen. Die beiden wurden zweimal Dritte und belegten den Dritten Schlussrang in der Doppelsitzer-Gesamtwertung hinter den Lokalmatadoren Andreas und Thomas Sölkner und den schier unschlagbaren Achenrainer-Cousins. Albert Steffen gewann an beiden Renntagen abermals die Masterklasse und belegte auch den ersten Schlussrang in der Cupwertung in dieser Kategorie. Seine Tochter Seline Wyss nahm ebenfalls teil. Am Samstag musste sie sich noch der Tirolerin Emma Ruetz geschlagen geben, konnte diese am Sonntag jedoch hinter sich lassen und gewann das letzte Rennen der Saison in der Jugendkategorie weiblich.

So ist eine weitere Rodelsaison zu Ende gegangen. Die Ergebnisse entsprachen mehr oder weniger den Erwartungen. Seline Wyss konnte bei ihren Début-Rennen erste Erfolge verbuchen. Der grösste Schweizer Höhepunkt war mit Sicherheit der dritte Rang von Schweiz 1 im Teamwettbewerb an der WM, den man in früheren Jahren stets verpasst hatte. In Bezug auf die Doppelsitzer ist darauf zu hoffen, dass Albert Steffen in Zukunft eine feste Rennpartnerin gewinnen wird, damit deren Punkte an den Rennen aufaddiert werden können und nicht mit jedem neuen Partner bei null beginnen. Aufgrund der kurzen Reisedauer sind Rennen im Tirol bei den Schweizern äusserst beliebt. Die Tiroler Rodlerinnen und Rodler sind es denn auch, welche die Rennen regelmässig dominieren, viel Nachwuchs stellen und den Sport prägen.